Was ist ein Unterkonto?

Für gewöhnlich ist die Funktionsweise eines Girokontos kein Geheimnis: wir erarbeiten uns ein Guthaben, welches in regelmäßigen Abständen auf unser Konto eingezahlt wird. Natürlich bleibt das hart erarbeitete Geld in der Regel nicht lange auf dem Konto liegen, sondern wird beispielsweise für Lebenshaltungskosten aufgebraucht.

Shoppingtrips oder das ein oder andere Abendessen können das angesammelte Geld gerne mal in wenigen Sekunden schlucken. Wer hingegen plant, für eine größere Investition zu sparen, hat im Endeffekt zwei Optionen: entweder verzichten oder ein Unterkonto eröffnen.

Unterkonten lassen sich separat vom eigentlichen Girokonto eröffnen und sind gleichzusetzen mit einem Sparkonto. Ziel ist es dementsprechend, das eigene Guthaben unabhängig von den regulären Einnahmen und Ausgaben zu verwalten und somit langfristig ein finanzielles Backup anzusammeln.

Girokonto und Unterkonto im Vergleich

Bei einem Unterkonto handelt es sich im Endeffekt um ein konventionelles Girokonto, welches eigens für den Zweck des Sparens eröffnet wurde. Die Idee: jeder Cent, welcher nicht für die laufenden Kosten wie Miete oder Lebensmittel aufgebraucht wird, kann zur Seite gelegt werden. Anstelle einer aufwendigen Einnahmen-Ausgaben-Rechnung kann so ein individueller Betrag auf das Konto eingezahlt werden und die Basis für das nächste Sparvorhaben bilden.

Ist das Wunschziel erreicht, kann das Guthaben direkt aufgebraucht werden. Ähnlich dem Hauptkonto verfügt nämlich auch das Unterkonto über eine eigene IBAN. Nehmen wir uns ein Beispiel: neben deinem Hauptberuf jobbst du freiberuflich als Blogger*in. Den Erlös möchtest du natürlich nicht direkt ausgeben, sondern für die nächste Reise zurücklegen. Auf der Rechnung gibst du dementsprechend nur die Daten deines Unterkontos an und Monat für Monat wächst deine Reisekasse.

Inwiefern über das Unterkonto Transaktionen vorgenommen werden können, hängt allerdings immer von der entsprechenden Bank. Damit die Regelungen also nicht deine Pläne durchkreuzen, lohnt es sich, vorher nachzufragen.

Für wen sich Unterkonten lohnen

Der Mehrwert eines Unterkontos lässt sich also relativ simpel zusammenfassen: cleveres Sparen, ohne täglich die persönlichen Einnahmen und Ausgaben überschlagen zu müssen. Das Guthaben lässt sich dabei in Echtzeit beispielsweise über das Hauptkonto aufladen, sodass ein Unterkonto eine überschaubare und komfortable Alternative zum klassischen Sparschwein ist.

Diese Kontoform eignet sich somit für alle Kund*innen, die langfristig sparen möchten, ohne dabei jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen. Doch nicht nur Privatpersonen können von den Vorteilen eines Unterkontos profitieren. Vor allem Mietangelegenheiten werden dank sogenannter Vermieterkonten, welche beispielsweise für Kautionen eröffnet werden, erheblich vereinfacht. Wer außerdem selbstständig ist oder gar ein eigenes Unternehmen hat, wird höchstwahrscheinlich regelmäßig mit dem Problem konfrontiert, Privates und Geschäftliches voneinander zu trennen – die Finanzen bilden da keine Ausnahme. Nicht umsonst zählen Geschäftskonten, ebenfalls eine Kategorie der Unterkonten, zur gängigen Praxis von klein- und mittelständischen beziehungsweise Großunternehmen.

Der (finanzielle) Aufwand für die Beantragung eines Unterkontos

Tatsächlich bieten weitaus mehr Banken Unterkonten an, als man eventuell erwartet. Der Grund: anstelle des eher schnöden Begriffs „Unterkonto“ werden gerne mal schickere Ausdrücke wie „Pockets“ oder „Spaces“ verwendet. Im Endeffekt versteckt sich hinter diesen Modebegriffen exakt das gleiche Konzept; lediglich durch die Marketingstrategien innovativer FinTech-Unternehmen modifiziert.

Interessierst du dich nun für die Eröffnung eines Unterkontos, hängt es davon ab, ob dieses bereits im Angebot deiner Bank inkludiert ist. Sollte dies der Fall sein, können Pockets und Spaces meist binnen weniger Sekunden über das Online-Banking eröffnet werden. Junge Unternehmen wie Bunq oder N26 ermöglichen sogar eine Verwaltung über die hauseigene App. Für die Nutzung eines Unterkontos fallen für gewöhnlich keine zusätzlichen Kosten an.

Sofern deine Bank allerdings nicht das passende Angebot hat, musst du das gleiche Prozedere durchlaufen, wie es bei einer regulären Kontoeröffnung der Fall ist. Soll heißen: Online-Antrag stellen, Unterlagen einreichen und das (Video-)Ident-Verfahren durchlaufen.

Alternative Angebote

Auch wenn die Bank deines Vertrauens auf dem ersten Blick vielleicht kein klassisches Unterkonto im Angebot hat, gibt es dennoch einige Alternativen mit ähnlichen Funktionen. Das Tagesgeldkonto zählt zu den beliebtesten Optionen, da das Ersparte zusätzlich verzinst wird. Kund*innen können direkt auf dieses Konto zugreifen und den aktuellen Stand, wie beispielsweise bei der DKB, über das Online-Banking einsehen. Überweisungen sind im Gegensatz zum Unterkonto allerdings nicht möglich.

Um mehr Struktur in die Finanzen der Kund*innen zu bringen, bieten einige Banken darüber hinaus digitale Finanzplaner. Die Umsätze lassen sich dabei automatisiert in Kategorien unterteilen. Auf diese Weise kann stets festgehalten werden, welche Gelder wofür ausgegeben wurden.

Häufig gestellte Fragen zu Unterkonten

Welche Banken bieten Unterkonten an?

Unterkonten, auch bekannte als „Spaces“ oder „Pockets“ sind das Steckenpferd von FinTech-Unternehmen wie Bunq, N26 oder Tomorrow. Je nach Kontomodell oder Kreditkartenangebot können sogar unendlich viele Unterkonten eröffnet werden, die sich mithilfe einer entsprechenden App verwalten lassen. Aber auch konventionelle Banken wie Sparkasse oder Volksbank bieten die kostenfreie Eröffnung von Unterkonten an – meist unter dem Begriff Tagesgeldkonto.

Welche Alternativen zum Unterkonto gibt es?

Die bekannteste Alternative, welche genauer gesagt eher eine Form des Unterkontos bildet, ist das Tagesgeldkonto. Der wesentliche Vorteil: durch das Ersparte lassen sich zusätzlich Zinsen kassieren. Der Betrag mag zwar geringfügig sein, spornt aber dazu an, am Ball zu bleiben.

Wie viel kostet die Eröffnung eines Unterkontos?

Die Kosten für die Eröffnung von einem oder mehreren Unterkonten hängen stets vom Angebot der Bank an. Einige Finanzunternehmen kombinieren Girokonten und Kreditkarten direkt mit dieser Zusatzleistung, sodass für die Eröffnung des Unterkontos per se keine Extrakosten anfallen. FinTech-Startups wie Bunq ermöglichen den Kund*innen sogar Zugang zu 25 zusätzlichen Konten.