Was ist der Saldo

Im Laufe der Kontoführung wird man früher oder später mit dem Saldo konfrontiert. Im Endeffekt beschreibt dieser Begriff die Differenz zwischen deinen Einnahmen und Ausgaben. Diesen stets im Blick zu behalten ist natürlich essentiell für eine erfolgreiche Kontoführung. Banken setzen dementsprechend auf zunehmend flexiblere Optionen der Kontoeinsicht. Der gute alte Kontoauszug vom Bankautomaten gehört mittlerweile schon der Vergangenheit an.

Auch wenn sich der Saldo innerhalb weniger Sätze erklären lässt, möchten wir euch dennoch einen groben Überblick über den Fachjargon geben, der in der Filiale gerne mal an der Tagesordnung steht. Was sich also hinter den Wörtern Habenseite, Sollseite, Gutschrift und Belastung verbirgt, wollen wir euch hiermit näherbringen.

Infos zum Fachjargon: Soll- und Habenseite

Wie bereits erwähnt, bildet die Differenz zwischen deinen Einnahmen und deinen Ausgaben die Basis für die Berechnung deines Saldos. Wir haben auf der einen Seite also die Gutschriften, die beispielsweise mit dem Gehalt auf dein Konto eingehen, und auf der anderen Seite die Belastungen, klassischerweise eingezogen über eine Lastschrift. Die Gutschriften machen in ihrer Summe dein hart erarbeitetes Guthaben aus und werden seitens der Bank der Habenseite zugeordnet. Jede Ausgabe wird wiederum auf der Sollseite verbucht. Addiert man nun die Soll- sowie die Habenseite, ergibt sich final der Saldo deines Kontos.

Teils verwirrende Synonyme für die Begriffe Soll- und Habenseite sind in der Bankfiliale gang und gäbe. So entspricht die Sollseite gerne mal der linken Seite oder auch Aktivseite des Kontos, während die Habenseite die rechte Seite beziehungsweise die Passivseite belegt. Inwiefern dich diese Fachwörter bei deiner persönlichen Kontoführung tangieren, ist vor allem bei der Berechnung deiner Bilanz von Relevanz. Der Einfachheit halber haben wir also die Szenarien zusammengefasst, die in Zusammenhang mit der Kontoführung auf dich zukommen können.

Positiver und negativer Saldo

Gehen wir zuerst einmal vom Optimalfall aus: dein Job läuft gut, der Gehalt ist immer pünktlich auf dem Konto und du schaffst es, fleißig für dein nächstes Projekt zu sparen. Die harte Arbeit spiegelt sich natürlich auf deinem Konto wider, denn deine Einnahmen übersteigen deine Ausgaben. Logischerweise wird in diesem Fall von einem positiven Saldo gesprochen.

Natürlich läuft in Sachen Kontoführung nicht immer alles rosig und hin und wieder ist auch das Gegenteil der Fall. Die Krankenversicherungsbeiträge sind wieder gestiegen, dein Arbeitgeber lässt sich mit der Auszahlung deines Gehalts ordentlich Zeit und dann kommen auch noch die Rundfunkgebühren. Kommt es also einmal hart auf hart, ist es möglich, dass deine Ausgaben deine Einnahmen übersteigen und somit einen negativen Saldo bedingen.

Um diesen Ernstfall zu umgehen, lohnt es sich, einen Einnahmen-Ausgaben-Plan zu erstellen, in diesem du jede Kontoaktivität festhältst. Digital orientierte Banken bieten mittlerweile eine flexible Kontoeinsicht über Online-Banking oder per App an. Auf diese Weise bleibt dir der unnötige Gang zum nächsten Bankautomaten erspart.

Eine kurze Berechnung des Saldos

Simpel ausgedrückt könnte man Saldo und Kontostand gleichsetzen. Schließlich ergibt die Berechnung deines Saldos stets den Ist-Stand auf deinem Girokonto. Hast du beispielsweise gerade deinen Gehalt von 1.600, – Euro auf dein Konto überwiesen bekommen, befindet sich diese Summe, auch Abschlusssumme genannt, auf der Habenseite. Die Miete von 700, – Euro, welche direkt per Lastschrift eingezogen wird, befindet sich wiederum auf der Sollseite. Die Habenseite abzüglich der Sollseite ergibt eine Differenz beziehungsweise einen Saldo von 900,- Euro. Belaufen sich sowohl Soll- als auch Habenseite auf eine Summe von 1.600, – Euro, liegt der Saldo und somit auch dein Kontostand logischerweise bei 0.

Nichtsdestotrotz kann es zu Unterschieden zwischen dem Saldo und dem Kontostand, der dir auf dem Kontoauszug oder im Online-Banking angezeigt wird, kommen. Die simple Ursache in diesen Abweichungen liegt im Faktor Zeit. Schließlich lässt sich der Saldo in Echtzeit berechnen, da jede Einnahme und jede Ausgabe direkt aufgenommen werden kann. Bei der Kontoeinsicht arbeiten Banken der Einfachheit halber überwiegend mit Tagessalden. Heißt: die Transaktionen der vergangenen 24 Stunden spiegeln sich meist erst gegen Ende des Tages auf dem Kontostand wider.

Die roten Zahlen beim debitorischen Kontostand

Rutscht der Saldo nun so sehr ins Minus, dass dauerhaft rote Zahlen auf den Kontoauszügen zu verzeichnen sind, spricht man von einem debitorischen Kontostand. Im Gegensatz zum kreditorischen Kontostand, also der Habenseite, kann dieser im schlimmsten Fall die Sperrung des Bezugskontos verursachen. Damit Kund*innen finanziell nicht auf dem Trockenen liegen bleiben, räumen Banken automatisch einen sogenannten Dispokredit ein, der eine vorübergehende Überziehung des Kontos ermöglicht. Ganz umsonst ist diese Leistung natürlich nicht. Abhängig von der Dauer und dem Ausmaß der Kontoüberziehung werden Zinsen zwischen 6 und 16 Prozent des Saldos in Rechnung gestellt. Die genaue Höhe der Schuldzinsen obliegt dem Finanzinstitut, kann aber bei der Beantragung eines Girokontos oder einer Zahlungskarte erfragt, werden.

Häufig gestellte Fragen zum Saldo

Wie berechne ich den Saldo?

Der Saldo ergibt sich aus der Differenz deines Guthabens, welches sich auf der Habeseite deines Kontos befindet, sowie deiner Ausgaben auf der Sollseite. Geht beispielsweise ein monatlicher Gehalt von 2.400, – Euro auf dein Konto ein, deine Miete beläuft sich allerdings auf 800, – Euro, ergibt sich zum Monatsende ein Saldo von 1.600, – Euro. Selbstverständlich basiert die Berechnung des Saldos auf mehr als zwei einfachen Beträgen. Dementsprechend lohnt sich das Führen eines Einnahmen-Ausgaben-Plans.

Fallen bei einem negativen Saldo Kosten an?

Sobald du dein Konto überziehst, aktiviert die Bank einen Dispokredit, der es dir ermöglicht, weiterhin Geld zu beziehen. Für die Inanspruchnahme eines Kredits fallen in der Regel Zinsen zwischen 6 und 16 Prozent des Saldos an. Der genaue Zinssatz obliegt allerdings immer deinem Kreditinstitut und wird durch Faktoren wie Höhe und Laufzeit des Dispokredits entscheidend beeinflusst.

Wo kann ich meinen Saldo einsehen?

Natürlich besteht eine Schnittmenge zwischen den Begriffen Saldo und Kontostand. Wer also den aktuellen Saldo erfahren möchte, kann dies ganz klassisch über den Kontoauszug beim Bankautomaten tun. Deutlich einfacher sind digitale Alternativen wie das Online-Banking. Besonders junge Finanzunternehmen setzen mittlerweile auf hybride Lösungen, beispielsweise über die Entwicklung eigener Apps.